Insel der tausend Schrecken - Skully Island (Rüdiger Kaufmann)

Sechs Jugendliche machen sich auf den Weg, um ein Wochenende auf einer einsamen Insel zu verbringen. Ein tragischer Unfall beendet die anfangs so idyllische Ruhe. Doch das Grauen sollte erst noch beginnen ...

 

Inselträume (Anja Ollmert)

Eine Frau vergiftet einen Mann und wird von schrecklichen Träumen heimgesucht. Eine Insel, die sie zunächst vielversprechend und paradiesisch lockt, wandelt sich zu einem Albtraum.

 

Die Schiffbrüchigen (Matthias März)

Vor Kap Horn haben fast alle Seeleute Respekt, mit Recht. Hunderte von Schiffen sind dort schon den immerwährenden Unwettern zum Opfer gefallen. So erging es auch der 'Bristol', die dort am Abend des 28. Oktober des Jahres 1731 unterging. Nur vier Mann konnten sich retten.

 

Isola Patrizio - Die heilige Insel (Ute Look)

Mit einem lauten Quietschen öffnete sich die Eingangstür des Klosters....Wir gingen hinein, um den Gerechten das ewige Leben zu schenken.

 

Moona (Anja Ollmert)

Moonas Name stammt zwar vom Vollmond ab, doch sie hat große Angst vor dem Himmelstrabanten. Sie gibt ihm die Schuld am Tod ihrer Eltern und hasst ihn geradezu. Doch der Mond ist allgegenwärtig und verfolgt sie nicht nur während der ihm zugestandenen Nächte.

 

Bargeflüster (Ute Look)

Lieber Mond, nun lass` mich schlafen. In deinen Armen ewiglich ruhen. Das Ticken meines Weckers verstummte um 0.10 Uhr.

 

Verflucht bis zum Ende der Zeit (Rüdiger Kaufmann)

Matt wird immer wieder von Albträumen geplagt. Von Tag zu Tag werden sie schlimmer. Doch wie sind sie zu deuten?

 

Puppe (Susanne Wolters)

Sie war seine Puppe. Manchmal auch seine Püppi. Liebreizend anzusehen, stets gut gekleidet, gepflegt und immer bereit, seinen Wünschen nachzukommen...

 

Konstanzes Schicksal (Matthias März)

Konstanze zitterte am ganzen Leib, als sie erwachte. Da war er wieder, der Albtraum. Es war jetzt zwölf Jahre her, seitdem sie gemeinsam mit ihrer Schwester Gabriele ihren Stiefvater Bernhard, den Bäcker, umgebracht hatte.

 

Das Geschenk (Anja Ollmert)

Phil, passionierter Sammler besonderer Artefakte, lebt allein. Als er am Morgen seine Zeitung holen will, findet er ein Geschenkpaket auf seiner Fußmatte. Er holt es ins Haus und öffnet es gespannt.

 

Spiegelbild des Bösen (Rüdiger Kaufmann)

George zieht für seinen neuen Job an einer High School um. Als er ein kleines Häuschen zu einem Spottpreis erwirb, kann er sein Glück kaum fassen. Dann eines Nachts entdeckt er auf dem Dachboden einen seltsamen Spiegel. Was hat es damit auf sich?

 

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Leseprobe:

 

Insel der tausend Schrecken

„Skully Island“

 

Es war ein kalter, nebliger Freitagmorgen, als sich sechs Jugendliche mit einem kleinen Motorboot auf den Weg machten. Sie wollten das Wochenende auf Skully Island verbringen, einer kleinen idyllischen Insel in der Nähe der Küste. Zelte und Proviant hatten sie gut verstaut. Das Meer war an diesem Tag etwas unruhig, doch konnte sie dies nicht erschüttern. Es dauerte zwei Stunden, dann hatten sie die Insel erreicht. John und Peter sprangen als Erste ins Wasser und zogen das Boot ans Ufer. An einem alten Baumstamm machten sie es fest.

„Los Peter! Zieh noch etwas fester!“, rief John.

„Ich mache ja schon. Wenn Carl seinen Hintern mal hierher bewegen würde, ginge es schneller“, murrte Peter.

„Selber schuld. Ich springe doch nicht ins Wasser. Ihr wolltet ja unbedingt hier her“, tönte Carl aus dem Boot.

„Typisch Männer. Wenn du dich so anstellst, werde ich helfen“, kam es jetzt von Susi, die über die Reling ins Wasser sprang. „Brr … ist das kalt. Warte Peter, ich helfe dir.“

„Danke Susi. Wenigstens einer, der sich nicht so anstellt.“

 

Susi watete durchs Wasser und mit vereinten Kräften zurrten sie das Boot fest. Während sich langsam der Nebel lichtete, entluden alle gemeinsam das Boot und brachten die Sachen auf einen kleinen Hügel in Strandnähe. John übernahm die Führung der Gruppe und teilte jedem wichtige Aufgaben zu. Susi und Tasha sollten das Essen vorbereiten, Marlene sollte nach einer geeigneten Badestelle Ausschau halten, Carl wurde zum Holzholen verdonnert und er selbst würde mit Peter die Zelte aufbauen.

Drei Stunden später hatten alle bis auf Carl ihre Arbeit erledigt.

„Verdammt noch mal, wo ist denn Carl? Wir brauchen das Holz“, murrte John.

„Wahrscheinlich hat der Depp sich verlaufen“, witzelte Peter, „Ich glaube, wir sollten ihm mal eine Abreibung verpassen. Was meinst du, John?“

„Ganz deiner Meinung. Hast du eine Idee?“

„He, he. Und ob ich die habe.“

Peter lachte höhnisch.

„Komm schon, spann mich nicht auf die Folter. Was hast du vor?“

„Nicht hier. Die Mädchen müssen davon nichts mitbekommen. Lass uns hinter das Zelt gehen. Da erkläre ich dir alles.“

Gesagt, getan. John und Peter verschwanden hinter einem der Zelte. Abseits vom Geschehen erläuterte Peter, was er vorhatte. Johns Augen begannen zu funkeln.

„Genial. Gib zu, das hast du schon länger geplant!“, grinste John.

„Da kannst du aber Gift drauf nehmen. Dieser Carl hat sich an meiner kleinen Schwester vergriffen. Jetzt bekommt er die Quittung dafür. Bist du dabei?“, fragte Peter.

„Mann, auf mich kannst du dich verlassen. Das wird ein Spaß. Heute Abend geht es los.“

„Komm mit, sonst vermissen die Mädchen uns noch.“

So begaben sich die beiden wieder zurück, einen teuflischen Plan im Gepäck.

Zur gleichen Zeit verschwand ein Augenpaar aus einer nahegelegen Hecke, das sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

Wer war das? Was hatte diese Person mitbekommen?

 

„He Tasha, ist das Essen fertig?“, fragte John.

„Guter Witz. Wie sollen wir denn was kochen, wenn immer noch kein Holz da ist“, entgegnete Tasha.

„Der Typ soll sich mal beeilen. Wir haben Hunger“, warf jetzt Marlene ein.

Da erklang von hinten eine wohlbekannte Stimme.

„Hört auf zu meckern. Ich bin ja schon da. Hier ist euer Holz.“

Carl kam näher und warf einige Äste, die er gesammelt hatte, in die Mitte des Lagers.

„Was? Für die paar Äste hast du so ewig gebraucht?“, erboste sich Peter.

„Du hättest ja mitkommen und beim Tragen helfen können“, funkelte Carl ihn an.

„Schluss jetzt! Lasst uns Feuer machen, damit wir endlich etwas zu essen bekommen“, beendete John den Streit.

 

Nach einem relativ entspannten Abendessen setzten sich alle noch um das Lagerfeuer herum. Funken erhoben sich in die Luft, das Holz knisterte, und gab eine wohlige Wärme ab. Langsam zog erneut der Nebel auf und tauchte die Umgebung in eine schaurige Szenerie. Da erhob Peter das Wort.

„Soll ich euch eine Geschichte über diese Insel erzählen? Doch ich warne euch. Gebt mir nicht die Schuld, wenn ihr nicht schlafen könnt.“

„Ich gehe dann mal ins Bett“, sagte Marlene

„Was bist du denn für ein Angsthase?“, stichelte Tasha.

„Das ist nichts für mich. Ich leg mich hin.“

Damit verschwand Marlene auch schon in ihrem Zelt.

„Noch jemand, der gehen will“, fragte Peter und schaute sich um. „Nein? Dann geht es los.“

„Habt ihr von Matt ‚The Butcher‘ Killigan gehört? Nein? Vor genau 100 Jahren hat er hier in der Gegend sein Unwesen getrieben. Sein Lieblingsziel waren Jugendliche. Er hat sie entführt und hier auf diese Insel gebracht. Zuerst hängte er sie an einem Fleischerhaken an den Bäumen im Wald auf, bevor er ihnen bei lebendigem Leibe die Herzen entfernte. Am Ende fand man nur noch ihre Schädel. Deshalb nennt man die Insel auch ‚Skully Island‘. Als die Insel untersucht worden ist, fand man 100 Schädel. Doch von Matt Killigan fehlte jede Spur. Man erzählt sich, dass die Toten keine Ruhe finden und hier um Mitternacht ihr Unwesen treiben …“

 

***

 

Moona

 

Moona saß auf ihrem Bett und starrte wie versteinert aus dem Fenster. Da war er: Der schreckliche Vollmond, der ihr in böser Regelmäßigkeit die Nächte verdarb.

Ihre Mutter hatte sie nach ihm benannt. Was ihr dabei durch den Kopf gegangen war, konnte sich Moona bis zum heutigen Tag nicht erklären. Fragen konnte sie die Mutter nicht. Sie war in einer hellen Vollmondnacht mit dem Auto verunglückt, als Moona gerade sieben Jahre alt gewesen war. Auch der Vater hatte in dem Wagen gesessen und den Unfall nicht überlebt. Als die Polizei die Großeltern informierte, hatte sie – vor Angst und Kummer wie gelähmt – heimlich auf der Treppe gehockt und die Beamten belauscht. Von unerklärlichen Vorkommnissen und einem zerstörten Auto war die Rede gewesen. Es gab keinen Unfallgegner und keinen Grund. Doch die Eltern waren tot.

An diesem Tag begann Moona, den Vollmond gleichermaßen zu hassen und zu fürchten.

Und heute war er wieder da. Es half ihr nicht, die Fenster abzudunkeln, das hatte sie ausprobiert.

Im Geiste hörte sie die helle Stimme ihrer Mutter summen. „Guter Mond, du gehst so stille …“ Was sollte daran gut sein? Klammheimlich schlich er sich über das Firmament. Wenn den Vollmondnächten Wintertage folgten, stand er den ganzen Tag über am Himmel. Anderen fiel das nicht auf. Moona aber legte sich der blasse Schein des Mondes wie ein Stein aufs Gemüt.

 

Moona hörte die Türklingel. Ihr fehlte die Motivation, sich zu erheben. Es klopfte an der Zimmertür. Sean steckte den Kopf durch den Spalt.

„Warum bläst du hier Trübsal?

Was sollte sie da antworten? Dass ihr der Mond Angst machte? Der Erzieher würde sie auslachen, wie alle, denen sie von ihren Ängsten erzählt hatte. Ihre Erfahrungswerte machten sie stumm.

„Komm runter, Keesha ist da und will dich besuchen und die anderen spielen gerade ein Partyspiel. Ihr könntet mitspielen.“

Der Erzieher ihres Wohnheims war in Ordnung, aber manchmal ein wenig nervig. Dass die Jugendlichen sich gelegentlich abschotteten, wollte er nicht akzeptieren. Und er würde keine Ruhe geben, bis er sie bequatscht hatte. Das kannte sie. Auch Keesha, die bis vor Kurzem in der Wohngruppe gelebt hatte, würde sich lustig machen. Klar, sie waren Freundinnen, doch die Angst vor dem Himmelstrabanten hielt Keesha für eine der Schrullen ihrer besten Freundin.

 

Stöhnend raffte Moona sich auf ...

 

***

 

Puppe

 

Sie stand in der Küche, wie jeden Abend, und schälte Kartoffeln. Ein nervöser Blick zur Uhr. Schon 17.10 Uhr. In genau 30 Minuten würde Peter zur Tür herein kommen. Dann musste das Essen auf dem Tisch stehen, stets frisch gekocht und genau so, wie er es mochte. Der Tisch sollte schön gedeckt sein und in der Küche durfte nichts mehr herumstehen. Peter war da sehr eigen. Überhaupt – die ganze Wohnung musste ordentlich und sauber sein. Das würde er, wie jeden Abend, wenn er nach Hause kam, als Erstes kontrollieren.

 

Sie wusch die Kartoffeln und setzte sie mit Wasser auf. Die Kohlrouladen dünsteten im Topf, jetzt musste nur noch schnell die Soße bereitet und der Tisch gedeckt werden. Das war schnell erledigt. Zuletzt räumte sie die Geschirrspülmaschine ein und wischte die Arbeitsplatte sauber. Noch ein prüfender Blick in die Runde, alles in Ordnung. Nun öffnete sie die Flasche Cabernet Sauvignon, damit der Rotwein schon mal atmen konnte.

Dann ging sie sich umziehen. Es wäre unverzeihlich, wenn sie nicht angemessen gekleidet wäre, wenn Peter heimkam.

 

Er mochte keine Hosen. Sie zog einen beigefarbenen Rock und eine grüne, hochgeschlossene Bluse aus dem Schrank, dazu Perlonstrümpfe und hochhackige Schuhe an. Nicht zu hoch, denn es durfte nicht provozierend wirken. Elegant ja, aber nicht billig.

Dann ging sie ins Badezimmer. Ein wenig Lippenstift und Rouge, noch mal durch die Haare gekämmt und das Haar dann aufgesteckt. Peter hatte ganz bestimmte Vorstellungen, wie sie sich zu kleiden und zu frisieren hatte. Sie betrachtete ihre Fingernägel. Sauber, lackiert und lang. Die Nagelhaut durfte nicht eingerissen sein, da konnte Peter sehr ungehalten werden. Nichts ekelte ihn mehr als ungepflegtes Äußeres. Ein Spritzer seines Lieblingsduftes und schon war sie bereit.

 

Sie eilte in die Küche und goss das Kartoffelwasser ab. Die frisch gekochten Kartoffeln gab sie in eine Schüssel und streute frische Petersilie darüber, die Kohlrouladen richtete sie ebenfalls in einer Schüssel an und die Soße goss sie in eine Sauciere. Alles zusammen stellte sie auf die große Warmhalteplatte. Jeden Moment würde sich der Schlüssel in der Haustür drehen und Peter würde rufen, dass er daheim sei. Sie lächelte bei dem Gedanken daran.

 

Viel Spaß bei den Geschichten.

 

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